FKK- Urlaub vom Aussterben bedroht?

fKK Ferien

Nach unserem letzten Beitrag, der sich mit FKK-Ferien in der Schweiz beschäftigt, bekamen wir Zuschriften, dass nicht alle angegebenen FKK-Strände noch immer existieren. An manchen Orten ist das Nacktbaden inzwischen verboten oder sie werden allgemein kaum noch genutzt.

Grund genug, der Frage nachzugehen, warum heute immer weniger Menschen FKK machen. Vor allem bei Jüngeren scheint das Interesse gering zu sein.

FKK ein Trend, der irgendwie gar keiner ist?

Es sind vor allem Ältere, die nach wie vor Spass an FKK-Urlaub haben. Schaut man nach Deutschland, lässt sich erkennen, dass die Urlauber im Osten des Landes viel aufgeschlossener gegenüber dem Nacktbaden sind als ihre Landsleute im Westen. An den Ostseestränden der ehemaligen DDR gab es wunderschöne FKK-Strände, die immer gut besucht waren. Die Ostdeutschen waren früher nicht prüde und Gross und Klein tummelte sich an den Stränden und genoss Sonne, Sand und Wasser auf der Haut.

Wer freizügig aufwuchs, ist oft ein Leben lang dem FKK treu geblieben. So manch ein Strand oder See hat langjährige Gäste. Man kommt immer wieder hierher, kennt sich, trifft sich, geniesst den gemeinsamen Urlaub.

Das heisst nicht, dass es keinen «Nachwuchs» gibt, aber dieser ist zahlenmässig unterlegen. Paare und junge Familien sind an öffentlichen FKK-Stränden ganz klar in der Unterzahl.

Gehen FKK-Vereinen die Mitglieder aus?

So ganz wird FKK nie aussterben, aber es wird schwieriger, gute Plätze dafür zu finden. Wo jeder ein Smartphone mit Kamera besitzt, Menschen aus fremden Kulturen spazieren gehen und Menschen aufgrund ihrer Nacktheit angepöbelt oder fotografiert werden, möchte niemand die Freikörperkultur geniessen. Vor allem für Familien mit Kindern gibt es immer weniger sichere, bzw. geschützte, Orte, um nackt zu baden, zu spielen und sich zu sonnen.

Wir haben im Bekanntenkreis, in einem Forum und in einer Facebook-Gruppe die Frage gestellt, ob FKK auszuleben heute schwieriger ist als früher und wie die eigenen Erfahrungen sind und die Erlaubnis bekommen, folgende Antworten zu veröffentlichen:

Karin, 48: Ich war jahrelang schon bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen in einem kleinen Flussbad in der Nähe meines Wohnortes. Dort war FKK selbstverständlich. Seit ein paar Jahren traue ich mich nicht mehr allein dorthin. Es lungern immer wieder junge Männer am Fluss herum, die meisten mit Handys, lästern, fotografieren und machen, selbst wenn eine Frau angezogen ist, anzügliche Bemerkungen. Das ist mir zu riskant, in der Nähe nackt zu baden. Vor zwei Jahren habe ich in Kroatien einen wunderschönen FKK-Urlaub verbracht in einer weitläufigen Ferienanlage nur für Nudisten. Herrlich. Leider war zuletzt eine solche Reise wegen Corona nicht mehr möglich.

Hanspeter, 61: Ostseestrand wie jedes Jahr. Mit meiner Frau. Es sind bald 40 Jahre, die wir jedes Jahr am gleichen Ort sind, früher mit Zelt, heute mit Wohnwagen. Viele Freunde treffen sich dort. Ja, wir werden auch nicht jünger und die Kinder kommen schon lange nicht mit. Meine Tochter fragte mich neulich, ob es mir nicht peinlich ist, als Opa noch nackt zu baden. Nein, meine Kleine, das ist es mir ganz und gar nicht! Es gibt nichts Schöneres!

Thorsten, 58: Mal so, mal so. Wo Kinder und ihre Eltern mit Badebekleidung baden, ziehe ich meine Boxershorts selbstverständlich an. Auch wenn es eigentlich ein FKK-Strand wäre. Nackt baden immer gerne, am liebsten abseits von öffentlichen Plätzen und Bädern. Allein oder mit einer Freundin.

Hanna, 59: Ich war, seit ich denken, kann FKK-Anhängerin. Jetzt gehe ich nur noch selten schwimmen und sonnen kann ich mich im Garten. Da sieht mich keiner und muss ich nicht befürchten, belästigt zu werden oder gar andere zu stören. In unseren Ort sind etliche Menschen aus fremden Kulturen zugezogen, in deren Ländern es undenkbar wäre, zu viel Haut zu zeigen. Wer kann ihnen verübeln, wenn sie es beschämend finden, uns so zu sehen oder das falsch deuten?

Tanja, 35: Ich lese immer wieder, dass Migranten die Ursache sein sollten, warum FKK-ler auf nackt Baden verzichten. Mein Freund kam selbst vor vier Jahren nach Deutschland und er hat kein Problem damit, wenn wir mal an der Ostsee an einen FKK-Strand gehen. Deutsche können auch komisch schauen. Was mich stört, sind die die Handys. Wer weiss, wo Nacktfotos von Privatpersonen auftauchen! Das toleriere ich auf keinen Fall.

Urs, 64: Es gibt auch in der Schweiz Möglichkeiten nackt zu schwimmen. Was gibt es Schöneres auf einer Bergtour, als die Klamotten auszuziehen und wie Gott uns schuf in einem frischen Bergsee eine Runde zu schwimmen?

Leon, 41: Ich war vorletztes Jahr zum ersten Mal in einem FKK-Urlaub und fand den richtig klasse. Du spürst einfach die Natur ganz anders, herrlich. Aber es ist nicht einfach, das erste Mal FKK ganz allein zu machen, es war die ersten zwei Tage echt komisch. Aber ich habe keine Partnerin und meine Kumpels hatten keinen Bock drauf.

Rita, 46: Legt doch mal eure Vorurteile ab und probiert es einfach aus! Mit Sex hat FKK nun gar nichts zu tun. Geniesst das Körpergefühl und dann sprechen wir uns wieder!

FKK ist vor allem bei den Deutschen beliebt

FKK heisst nichts anderes als Freikörperkultur. Und diese lassen sich viele Deutsche nicht verbieten, auch wenn es längst nicht mehr so viele und vor allem so grosse Flächen am Meer und an Seen nur für sie gibt.

FKK ist nach wie vor an vielen Gewässern aber auch in Wellnesscentern und Saunen selbstverständlich. Diejenigen, die die Tradition der öffentlichen Nacktheit aufrechterhalten, finden sich dabei weder sexy noch hegen sie irgendwelche erotischen Absichten. So lässig wie in Deutschland geht man in den allermeisten Ländern jedoch nicht mit der Nacktheit um.

Aber aufgepasst: Wenn du erste Erfahrung mit FKK machen möchtest, solltest du als Neuling vorsichtig sein: Es gibt sogenannte Saunaclubs, die nichts mit Nudismus zu tun haben, sondern zum Sexgeschäft gehören.

Möchtest du uns über deine Erfahrungen berichten, hast du Tipps für FKK-Anfänger? Uns interessieren an dieser Stelle vor allem FKK-Ferienangebote. Dann hinterlasse bitte einen Kommentar!

Redaktion Hotelmagazin

 

 

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