Aktiv in den Cevennen

Frankreich in seiner ursprünglichsten Form erleben

Gastbeitrag von Birgit Wichmann

Wer Frankreich in seiner ursprünglichsten Form erleben will, fährt in die Cevennen. Faszinierende Landschaften eröffnen sich dem Besucher.

Das Tor in die Cevennen ist Anduze. Das kleine Städtchen hat ca. 3.300 Einwohner und hat eine optimale Lage. Ob man als Urlauber einen Badeurlaub verbringen will, die französische Kultur genießen oder aktiv Urlaub machen möchte. Hier ist einfach für jeden etwas dabei.

Anduze selbst besticht durch kleine charmante Gassen. Neben den üblichen Touristenläden finden sich auch Handwerksläden in den engen Gassen, deren Besuch sich lohnt.

Bei den Cevennen handelt es sich um einen Nationalpark, der zum Weltkulturerbe gehört. In ihm entspringt der Gardon, ein weitgehend unregulierter Fluss. Er ist die ideale Badewanne für die gesamte Familie. Bei Starkregen oder Hochwasser sollte man ihn jedoch lieber meiden. Selbst ganz kleine Kinder können an einigen Stellen in ihm planschen. Gänsegeier und Graureiher sind hier ebenfalls zuhause.

Auf einsamen Wegen in den Cevennen

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Viele verschiedene Landschaftsbilder sind in den Cevennen zu finden. Für Wanderer sind sie ein Paradies. Der Schriftsteller Robert Louis Stevenson durchwanderte die Cevennen in zehn Tagen. Seine Erlebnisse hat er in einem Buch festgehalten. Heute gibt es den Fernwanderweg Stevenson Trail, der 252 Kilometer lang ist. Er führt von Le Puy en Velay nach St. Jean du Gard. In St. Jean du Gard gibt es viele kleine Restaurants, die mit Köstlichkeiten aus der Region locken. Der berühmten Salat Cevenole ist nur eine davon.

Andere Wanderwege führen auf den Rocher de l’Aigle, zum Mont Brion oder quer durch die Tarnschlucht, mit ihrer wilden Romantik. Viele Sehenswürdigkeiten aus alter Zeit sind hier zu besichtigen.

Wenn die Sonne brennt

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Wer die Hitze nicht so gut verträgt, kann sich sprichwörtlich in die Erde begeben. Zahlreiche Grotten und Höhlen laden, unter fachkundiger Leitung, zum Erkunden ein. Die Abîme de Bramabiau lockt nicht nur mit einem unterirdischen Fluss, sondern auch mit einem Wasserfall. Die Grotte de La Cocalière ist eine prachtvolle Tropfsteinhöhle und die Grotte de Trabuc kann türkisfarbene Seen und 100000 Steinsoldaten vorweisen.

Geschichte erleben in den Cevennen

Wer sich für die Geschichte der Hugenotten interessiert muss in das kleine Dörfchen Mialet und das Musée du Désert besuchen. Das Museum befindet sich im Geburtshaus von Roland, einem Hugenottenführer. Der Besucher erhält Einblick in den Konflikt zwischen Katholiken und Hugenotten (Protestanten) nach dem Edikt von Nantes. Auch die Cevennenkriege sind abgebildet. Das Museum zeigt auch, welchen Repressalien die Hugenotten in Frankreich ausgesetzt waren und wohin sie flüchteten.

Essen, wie Gott in Frankreich

In der Region finden viele Feste und Aktivitäten statt. So kann der Besucher Bräuche und Traditionen kennenlernen. Auch die ganz eigenen Spezialitäten der Region können beim Besuch verköstigt werden. Die Region ist bekannt für ihre Esskastanien, den Ziegenkäse Pélardon und La saucisse d´Anduze. La saucisse d´Anduze ist eine Wurst aus Schweinefleisch, die einen besonderen Geschmack hat und immer anders schmeckt. Die Schweine werden nämlich mit Eicheln und Kastanien gefüttert. Die zugegebenen Kräuter, die jeder Hersteller anders mischt, gibt ihr die individuelle Note.

In Anduze befindet sich auch die La Nougaterie Cévenole. Wahrscheinlich das beste Nougat der Welt. Auf jeden Fall aber hat es viele Auszeichnungen und sehr einfallsreiche Aromen. Probieren lohnt sich also.

Frankreich authentisch zu erleben, ist in den Cevennen noch möglich und deshalb sind sie immer eine Reise wert.

 

Birgit Wichmann ist Autorin und Texterin aus Leidenschaft, die mit derselben Leidenschaft jedes Jahr Frankreich besucht. Sie kann von beiden nicht genug bekommen. Hier erfährst du mehr über Birgit und ihre Arbeit.

 

 

 

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