Trinkgeld geben in der Schweiz – wem und wie viel?
Trinkgeld geben in der Schweiz:
Sehr viele europäische Urlaubsländer haben nun schon den Euro als Währung – die Schweiz noch nicht! Aber es ist nicht schwierig, sich an die Schweizer Währung zu gewöhnen. Du findest Münzen à 5, 10, 20, 50 Rappen und 1, 2 und 5 Franken, sowie Banknoten in Franken. Übrigens ist es vielerorts in der Schweiz sogar möglich, in Euro zu bezahlen – das Wechselgeld bekommst du dann aber in Schweizer Franken ´raus.
Überlegungen zum Thema „Trinkgeld“
Also kurz gesagt: Du wirst, selbst wenn du zum ersten Mal in die Schweiz fährst, mit der Währung gut zurechtkommen. Aber das Trinkgeld? Das ist doch immer eine leicht heikle Angelegenheit. Manchen Kunden ist es ein bisschen peinlich, Trinkgeld zu geben, viele haben aber auch ein schlechtes Gewissen, wenn sie kein Trinkgeld geben. Wir möchten dir hier ein paar Ratschläge für das Trinkgeld in der Schweiz geben. Zunächst: Du musst kein Trinkgeld geben! Es ist dort wie überall eine völlig freiwillige Angelegenheit.
Viele ausländische Gäste denken: Die Schweiz ist ein wohlhabendes Land, hier muss niemand hungern, alle Angestellten (auch beispielsweise im Hotelgewerbe) erhalten einen guten Lohn. Seit 1974 ist in der Schweiz tarifgemäß das Trinkgeld in der Entlohnung der Angestellten des Gastgewerbes inbegriffen. Und ehrlich gesagt: Gerade im Dienstleistungsbereich (Gastronomie, Hotel, Friseur, Fremdenführer etc.) sind die Löhne zwar ausreichend zum Leben, aber grosse Sprünge lassen sie nicht zu. Deshalb freuen sich die Angehörigen von Dienstleistungsberufen über ein Trinkgeld; es ist ihnen auch nicht verboten, es anzunehmen. Wenn du also eine „Extra-Belohnung“ für irgendwelche Dienstleistungen geben möchtest, so darfst du das tun. Aber du musst kein schlechtes Gewissen haben, wenn es dir finanziell nicht möglich sein sollte, einen „Tip“ (ein Trinkgeld) zu geben!
Wenn du irgendwo mit Karte bezahlst und Trinkgeld geben möchtest, sagst du es einfach, und dann wird der Bezahlbetrag entsprechend aufgerundet.
Trinkgeld im Gastgewerbe
Hotels und Restaurants sind ja sozusagen die „klassischen“ Plätze für die Vergabe von Trinkgeld. Beim Verlassen des Hotels, der Pension, der Berghütte legst du das Trinkgeld für die Mitarbeiter des Zimmerservice in bar aufs Kopfkissen. Die wissen dann schon Bescheid. Zwei bis fünf Franken pro Tag sind üblich. Bei der Einkehr im Restaurant kannst du der Bedienung bis zu 5 – 10 % des Rechnungsbetrages spenden. Wenn du in einem Café nur eine Tasse Kaffee getrunken hast und beispielsweise 3,50 Franken zahlen musst, kannst du ruhig auf den nächsten Franken aufrunden. Mehr muss nicht sein. Manche Cafés oder Beizen (Kneipen) haben auch ein Trinkgeldkässli, in das du das Trinkgeld einwerfen kannst. Der Inhalt der Kasse wird dann auf alle Mitarbeiter (also auch die in der Küche, mit denen du nicht in Kontakt kommst), verteilt. Das ist eine gute Idee.
Noch eine Besonderheit in der Schweiz sei erwähnt: In Bars ist Trinkgeld unüblich.
Fahrer und Reiseführer
Taxifahrer und Fahrer von Shuttlebussen (Flughafen – Hotel) erhalten üblicherweise 2 bis 5 Franken Trinkgeld. Vor allem, wenn sie dir beim Koffertragen helfen, haben sie das auch verdient. Falls du an einer Gruppenreise mit Bus teilnimmst, empfiehlt es sich, dass ihr in der Gruppe eine kleine Sammlung für den Fahrer macht und ihm am Ende der Reise beim Abschied diskret ein Kuvert übergebt. Auch Reiseführer, die eine Gruppe einen ganzen Tag begleiten oder durch eine Ausstellung, ein Schloss, eine Stadt etc. führen, freuen sich über ein kleines Trinkgeld (individuell oder von der Gruppe organisiert).
Friseur- und Beauty-Salons
Beim Friseur, bei Fußpflege- oder Kosmetiksalons sind 2 – 10 Franken Trinkgeld üblich. Möglicherweise stehen Kässchen für alle Mitarbeiter auf der Theke, dann kannst du das Trinkgeld ins „richtige“ Kässchen einwerfen.
Und sonst?
Sonst läuft es eigentlich wie in den Nachbarländern: In Supermärkten sowie in regulären Verkehrsmitteln wie Bus oder Zug wird kein Trinkgeld gegeben. Ausnahmen sind immer möglich und belohnen für einen extra guten Service und Freundlichkeit. Verpackt eine Verkäuferin zum Beispiel ein Geschenk besonders sorgefältig, obwohl das nicht zum eigentlichen Angebot gehört, erwartet sie kein Trinkgeld, freut sich deshalb aber umso mehr, wenn sie eine kleine Anerkennung bekommt.
Redaktion Hotelmagazin/ Gastautorin Heidi