Reitferien in Thüringen – Landhotel Zur Grünen Kutte
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Reiturlaub und Thüringer Gastfreundschaft
Am Anfang stand eine Frage: “Würdest du mitkommen, wenn ich Reitferien mache?”
Nun ja, ich habe mal gesagt, dass ich alles mitmache und wenigstens probiere.
Ferien in der Thüringer Rhön
Die Wahl des Objektes erfolgte, nach kurzer Internetrecherche. Je umfangreicher die Auswahlmöglichkeiten sind, desto schwieriger erweist sich heutzutage die Entscheidung. Meine Partnerin ist dabei schneller und effizienter. Die Wahl fiel auf das Landhotel Zur Grünen Kutte, in Bernshausen, im Herzen der thüringischen Rhön. Angeschlossen ist die Stockborn Ranch, ein Reiterhof mit ca. 25 Pferden und touristischen Reitangeboten im Westernstil.
Landhotel Zur Grünen Kutte – Thüringer Gastfreundschaft seit 155 Jahren
Das Landhotel Zur Grünen Kutte liegt so ziemlich am Ende der Welt. Danach kommt nur noch eine Sackgasse zur Stockborn Ranch. Das Dorf hat ein bisschen über 120 Seelen. Gemäss den vorliegenden Informationen besteht die Beherbergungstradition bereits seit 155 Jahren. Das Haus ist auch recht alt, aber top in Schuss, mit einer regional typischen Fassadenbemalung. Seitlich der kleinen Freitreppe wurden eine Fläche zur Strasse abgegrenzt und Tische und Stühle für einen gastlichen Aussenbereich aufgestellt.
Der erste Eindruck war schon mal gut. Also einchecken. Die Rezeption befindet sich im Gang, der sich innen, hinter einer schweren Holztür, an die Freitreppe anschliesst. Sie ist auch gleich das Büro des Hotels und wird durch ein grosses Fenster zum Gang abgetrennt. Gebucht hatten wir ca. 6 Monate vorher, 2 Erwachsene, 1 Hund.
Wir wurden nach unserer Vorstellung herzlich begrüsst und alle nötigen Unterlagen lagen griffbereit parat. Der Zugang zum Zimmer erfolgte über eine recht schmale Treppe und einen schmalen, langen Flur, von dem weitere Zimmer abgingen. Diese baulichen Bedingungen kann man in einem alten Haus natürlich kaum ändern, aber die Nutzung war ohne Platzangst möglich, das Licht schaltete mit Bewegungsmeldern, der Teppichboden dämpfte die Schritte. Lediglich eine schwere Brandschutztür, zwischen Treppe und Flur, war unangenehm. Unser Zimmer war sehr geräumig und gut ausgestattet. Doppelbett, zwei Nachttische mit Lampen und Telefon, Schrank, Tischlein, zwei Stühle, zwei kleine Kommoden, TV und Kofferbank. Gut für die moderne Kommunikation, befanden sich, zusätzlich zu den Lampen, zwei weitere Steckdosen in Bettnähe.
Das Bad war recht klein, hatte aber eine komplette Grundausstattung. WC, Waschbecken mit Spiegel und Ablage, Dusche mit dreiteiliger Schiebetür in Raumbreite. Der vorhandene Reisefön war sicher nur eine Notlösung. Der Duschvorleger hatte schon bessere Zeiten gesehen und könnte gegen einen moderneren, pflegeleichteren ausgetauscht werden. Das Bett ist von meinem Empfinden her als hart einzustufen, was ich zu schätzen wusste, da ich es gar nicht mag, in eine Matratze einzusinken. Die Kopfkissen sind mit Naturfederfüllung und sollten vielleicht ersetzt werden. Sie sind schon ziemlich schwer. Bad und Zimmer sind sehr gepflegt und sauber. Weder kleine Mängel, noch Renovationsbedarf, also alles tipptopp. Der Schrank befindet sich im Schwenkbereich der Badtür, was auch ein-, zweimal zur Situation “Tür im Rücken” geführt hat. Eine Positionierung an der gegenüberliegenden Wand könnte man sicher prüfen. Die Lichtschalter für Zimmer und Bad fand ich, nach kurzem suchen, hinter dem TV.
Nachdem wir uns im Zimmer ausgebreitet hatten, zog es uns nach unten, wo wir vor dem Haus, bei schönem Wetter, noch Kaffee und hausgemachten Kuchen geniessen konnten.
Wie erwähnt, wir hatten eine Reitwoche gebucht. Zum Abendessen wurden dann die Reiter, 15 Personen, im Saal an einer langen Tafel verköstigt. So hatte man die Möglichkeit die Anderen kennen zu lernen und die Küche konnte die 3-Gang Menüs gut schicken.
Reitwoche mit Halbpension in Thüringen – Stockborn Ranch
Zur Reitwoche gehörte auch Halbpension mit Frühstücksbuffett und eben 3-Gang Menü am Abend. Für die Mittagspause machte sich jeder vom Frühstücksbuffet ein Lunchpaket seiner Wahl. Die Küche würde ich als gutbürgerlich und regional einstufen. Und als sehr lecker. Sonderwünsche, wie vegetarisch und vegan fanden auch Beachtung und es gab eigens zubereitete Menüs. Lediglich die Getränkeauswahl gab Anlass zur Kritik, zuckerfrei war nur Wasser, keine Limonaden oder ähnliches.
An der Tafel fand dann auch das erste Briefing zum Reitkurs statt. Jeder Teilnehmer hatte einen Fragebogen zu seinen Reiterfahrungen ausgefüllt und abgegeben. Alle stellten sich noch einmal kurz vor und anschliessend ging es für die meisten schon ins Bett. Das Reiten bzw. der Umgang mit den Pferden war täglich von 9:30 Uhr bis ca. 16:30 Uhr. Zur Verfügung stehen ca. 25 Pferde und 2 Reitlehrer. Gemäss den Angaben auf dem Fragebogen und einer erneuten Vorstellungsrunde, erfolgte die Einteilung in zwei Gruppen à 7 Personen und je 1 Reitlehrer. Eine Gruppe bestand aus Anfängern und Gelegenheitsreitern, die andere Gruppe war fortgeschrittenen, sattelfesten Reitern vorbehalten.
Unabhängig von den Gruppeneinteilungen erfolgte der Tagesstart aller Reiter gemeinsam mit dem Holen der Pferde von der Weide. Anschliessend begann die Versorgung der Pferde unter der fachkundigen Anleitung der Reitlehrer. Futtertröge waren für jedes Pferd personalisiert vorbereitet und auch ein beschrifteter Putzkasten mit allen notwendigen Utensilien stand parat. Füttern, putzen, satteln, trensen. Die Fortgeschrittenen verliessen den Hof in einer Reihe und wie von Zauberhand sassen auf einmal auch alle der Anfängergruppe auf ihren Rössern. Noch eine kurze Einweisung zum Lenken und Bremsen, dann ging es ab ins Gelände.
Ich habe bis dahin erst zweimal auf einem Pferd gesessen und wurde jedesmal geführt. Mein ganzer Dank gilt dem Ross unter mir. Big John, ein Wallach, Schwarzwälder Fuchs/ Süddeutsches Kaltblut mit 14 Jahren. Er hat mein reiterisches Unwissen geduldig ertragen und mir die nötige Sicherheit vermittelt, selbständig zu reiten. Na gut, unser Reitlehrer Robert hat auch sein Bestes gegeben. Auf jeden Fall wurden wir sanft in das Westernreiten und den richtigen Umgang mit Pferden eingeführt. Am Ende der 5 Tage hatten wir uns in allen drei Gangarten fortbewegt und viel über Pferde, den Thüringer Wald und im Besonderen die Rhön erfahren.
Der Aufenthalt und der Kurs waren so gut organisiert und strukturiert,
dass ich das Gesamtpaket gerne weiterempfehlen möchte.
Gastbeitrag von Amadeus Stur
Anmerkung der Redaktion:
Ein herzliches Dankeschön für den lebendigen Rückblick!
Thüringen ist immer eine Reise wert und es werden mit Sicherheit weitere Beiträge über dieses wunderschöne Bundesland, das grüne Herz Deutschlands, folgen.
Hier noch die Kontaktdaten für den Urlaub im Landhotel Zur Grünen Kutte
Landhotel „Zur Grünen Kutte“
Gundi & Lutz Heidinger
Hauptstraße 9
36457 Bernshausen
Telefon (03 69 64) 8 23 46
Telefax (03 69 64) 8 23 00
info@gruene-kutte.de
www.gruene-kutte.de
Und hier geht’s zur Stockborn-Ranch:
Telefon (03 69 64) 8 23 45
Telefax (03 69 64) 8 23 00